Sportlich – und wie!

Sinfonisches Hauptorchester Musikforum Durlach

Sportlich – und wie! - präsentierte sich das Musikforum Durlach beim diesjährigen Frühjahrskonzert am vergangenen Sonntag. Bergsteigen, Boxen, Tanzen, Fußball, Rudern… Was so alles in der Musik steckt!

Der Nachmittag begann mit den Flötenkindern, die schon mit ihrem unbekümmerten Winken zu Eltern und Großeltern während der Anmoderation die Herzen des Publikums im Sturm eroberten - von Lampenfieber keine Spur. So ließen sie den Bi-Ba-Butzemann sein Säcklein hinter sich werfen und gaben ein Menuett und ein Tänzchen für Anna zum besten. Dass Blockflöten aber auch anders können, nämlich mitreißend rocken, zeigten die Flötenkinder im „Sportrock“ am Ende des Konzerts, unterstützt von allen 150 beteiligten Musikern der fünf Orchester beim großen Finale.

Natürlich ist das Jahreskonzert eine Demonstration des musikalischen Niveaus des Musikforums in seiner Bandbreite von kleinen und großen Musikeinsteigern bis hin zu den fast-Profis des sinfonischen Hauptorchesters, das Musiker aus allen Ecken der Region anzieht. Es war aber auch ein über die Musik hinausgehendes Vergnügen für alle Sinne, durch sportliche Darbietungen, kulinarische Genüsse und nicht zuletzt durch die Moderation der ersten Vorsitzenden Andrea Wüstner, die unterhaltsam und mit viel Wissenswertem über Sport und Musik moderierte.

Wer erwartet, dass junge Herren in weißen Hemden und dunklen Schlipsen sich immer erdverbunden auf beiden Beinen bewegen, wird bei dem Song „Fatburger“ des Schüler- und Jugendorchesters eines Besseren belehrt.

Auf Schultern und Händen schrauben sich die Tanzgruppe „2good4you“ mit den Beinen voran nach oben, oder bleiben bei den Salti gleich gänzlich losgelöst von der Erde. Den Abschluss der musikalischen Beiträge des Orchesters machte „Final Countdown“ zu dem sich die jungen Musiker durch das Publikum sportlich einzählen ließen.

Dass es fürs Beginnen mit Musik keine Altersgrenzen gibt bewies DaCapo, das Orchester für erwachsene  Musikeinsteiger, dessen Musiker inzwischen seit anderthalb Jahren in Ausbildung sind und schon auf eine beachtliche Bühnenerfahrung zurückblicken können. Mit der Musik zu einer spannenden Ruderregatta im Film „Social Network“, der aufregenden „Halle des Bergkönigs“ von Edvard Grieg, begannen die Darbietungen. Ganz tänzerisch danach die Baion, eine brasilianische Samba und „Hey Baby“, das in „Dirty Dancing“ ein Revival erlebte.

Den Ring frei bekam nach der Pause das sinfonische Hauptorchester für “Conquest of Paradise“, bekannt durch Henry Maskes Boxkämpfe. In die Bergwelt bei Luzern führt das Stück „Pilatus – Berg der Drachen“,  eine wechselvolle musikalische Erzählung über das  sagenumwobene Massiv. Ein weiteres Highlight war „Danzon 2“, mexikanische Volksmusik in orchestralem Klang, die ihren Ursprung in der Geschichte der Einwanderern findet und von der Musik derer Ursprungsländer geprägt ist. Musik voller Leidenschaft, Melancholie und Hoffnung. Skyfall – hochdramatisch der James Bond Knüller schon von sich aus. Aber wenn die geballte musikalische Kraft des Hauptorchester sogar die Wände der großen Weiherhalle zu sprengen droht, und sich dabei zwei Artistinnen „upside down“ nur an einem vertikalen Tuch von der Decke der Weiherhalle stürzten, um  erst kurz vor dem Boden zum Halten zu kommen, stockt der Atem. Happy End . Tosender Beifall, als das faszinierte Publikum wieder wagte Luft zu holen. Schwungvoll und lateinamerikanisch beendete das Hauptorchester seinen Auftritt mit „Mambo Jambo“ und „Samba de Paris“, der bekannten Hymne der Fußballweltmeisterschaft 1998.  

Mit dem großen Finale, zu dem Dirigent Peter Wüstner nochmal alle Musiker auf die Bühne brachte, endete der rundum gelungene Abend und hinterließ ein begeistertes Publikum mit einer Fülle von Eindrücken musikalischer und sportlicher Höhepunkte.

Bilder zum Konzert in unserer Bildergalerie

 

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